Fahrtest: Motorräder und Testbikes 2017

Wieder verabschiedet sich langsam ein Lebens- und Motorradjahr und geht leise zu Ende…. ! Leise neee ganz bestimmt nicht, denn es war geradezu furios und superlich in jedweder Hinsicht, ganz besonders natürlich in Sachen Motorrad!

Begonnen hat alles mit dem britischen Bobber, an dem vor allem die serienmäßige Schönheit Brutal war.  Sonst war er rundum gut verarbeitet, mit einem tollen Motor beseelt  und ein echter Hingucker rund um die Eisdielen der Stadt. Leider hat man ihm ein wenig zu wenig Sprit mitgegeben, sodass nach 160km das klingeln der Münzen im Tank zu hören war. Nicht zu hören, dafür mächtig zu spüren war nach den längeren Ritten mit ihm auch meine linke Schulter, was das Endergebnis etwas relativierte.

So God shave the Queen und weiter ging es hin zu den Honda Testtagen im verregneten Spessart. Angetreten waren hier einige Schreibkollegen, die an zwei Tagen wundervoll nass werden durften. Aber auch Honda fahren war hin und wieder drin und das war gut!

Angefangen mit der letzten luft- ölgekühlten Reihenvierzylinder Maschine CB 1100 RS, die einem den Duft vergangener Jahre, schön verpackt und qualitativ hochwertig verarbeitet um die Nase wehen lies, über die Queen am Endurohimmel Africa Twin (Details später), konnte ich auch wieder mal die gebückte Sitzposition testen. Ja die Feierbläde hatte es wirklich in sich und wäre meine erste Wahl, wenn nicht die Arme zu kurz und der Buckel zu krumm wären. Schön fahren lies sie sich trotzdem und das sogar als Petrus meinte den Winter kurzzeitig noch einmal im Spessart erscheinen lassen zu müssen, der Drecksack :-).

Na Halleluja sagte ich als der Ritt rum war!

Doch der Schock währte nicht wirklich lang, denn was folgte war und ich hatte gerade ein Déjà-vu eine kleine Enduro. Ja dieses unscheinbare Kurzschnabeltier hatte nicht nur einen echten V2, sondern auch die Fähigkeiten ihn Freude spendend einzusetzen. Damit fuhr sich die Suzuki V-Strom 650 XT irgendwie in mein Herz, auch wenn die Qualität der einzelnen Bauteile gerne etwas wertiger hätte sein können. Auf der grobschlächtigen Grenzkammstraße schlug sie sich trotzdem gut und ihr Motor war, ist und wird auch in Zukunft ein toller Kollech sein und bleiben.

Erklärung zum Déjà-vu: In ähnlicher Form schaffte das letztes Jahr die Honda Crossrunner bei mir.

Sayonara Sweetheart du wirst noch viele beglücken.

Ganz beglückt war ich dann auch, als Triumph mich nach Boxberg einlud. Einen Tag lang alle Modelle fahren und weitere Menschen kennenlernen, die das in ähnlicher Form gerne machen wie ich. So fühlte ich mich trotz meiner Anreise auf der BMW gleich heimisch dort und konnte auf der ersten Runde, durch die frühlingshafte Natur, die Modern Classics der Marke erkunden. Der Street Scrambler war mein Highlight und er ist es noch immer, gefolgt von Street Twin, sowie der T100. Alle anderen waren mir persönlich zu gebückt, oder ich wusste aus Erfahrung das mir die linke Schulter weh tun würde, wenn ich die Maschine fahre :-).

Jedenfalls verging der Vormittag sehr schnell und der Nachmittag brachte mich das erste mal in meinem Leben auf eine Rennpiste odder so. Wow 45 Jahre hat das gedauert und irgendwie bisserl geil war es schon. Geil war auch der erste Ritt auf der neuen Street Twin RS, die trotz des digitalen Mäusekinos zu überzeugen wusste. Ja ich weiß Torsten wir sind in der Neuzeit Mäusekinos sind innnnn, trotzdem möchte ich erwähnt haben das Zeiger einfach tollerer sind. Sie und vor allem der mächtige 1200 Supertiger machten an diesem Mittag meinen Tag und liesen das Grinsen nimmer verschwinden. War eigentlich sonst noch wer auf dem Platz, ich hatte es vergessen, genoss es so lange es dauerte und fuhr am Ende zufrieden mit meiner wundervollen BMW R1200R nach Hause. Und nachdem Miles Perkins mir steckte, dass er zu Hause mit ner 300er Vespa durch die Gegend heizt, hatte ich nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen dabei ;-).

Remember God shaving the Queen *harhar*

Und die Queen of Africa kam noch einmal zu mir. Volles Ordinat und tiefe Sitzbank damit meine Füße den Halt am Boden nicht verloren. Eigentlich wollte ich damit in die Auvergne fahren, um ihr DCT mal richtig testen zu können. Aber das Schicksal hatte einen anderen Plan und so blieb ich zu Hause, erholte mich und fuhr die AT im Odenwald. Das war nicht schlechter, aber anders. Aus der Königin jedoch wurde mit der Zeit eine Prinzessin und irgendwann kam die Einsicht, das meine Beine einfach zu kurz für solche Maschinen sind, um in jeder Lebenslage nicht liegen zu müssen. Größe kann eben nicht immer mit der richtigen Technik ausgeglichen werden. Und damit endete die Romanze mit ihr dankbar, aber wohlwissend, das es bessere Königinnen für mich gibt.

Bye Bye Baby Bye Bye that was all that i worte 🙂

Und die Farbe wechselte von Rot auf grün. Ein grün das ich lange nicht hatte! Ja Kawasaki war bisher immer die Stiefmutter meines Testfuhrparkes. Die Z1000SX allerdings wusste sofort zu überzeugen. Einzig die Armee der Ameisen störte mich ab 6500 Umdrehungen etwas und das Gefühl ständig noch einen Gang zu gebrauchen, obwohl ich schon im Sexten war. Sie begleitete mich auf eine Tour in den Thüringer Wald und zeigte mir dort, wie toll ein Sporttourer funktionieren kann. Nach der etwas längeren Anfahrt stieg ich immer noch geschmeidig von ihr ab und hatte einen neuen Freund in ihr gefunden. Doch auch ihre Zeit in meinen Händen endete irgendwann.

Ich freue mich jedoch schon auf 2018 und die vielen tollen Modelle von Kawa die ich hoffentlich erfahren darf.

Team Green ging und noch einmal zog England in die Garage ein.

Ja mein absolutes Testbike des Jahres 2017! Trommelwirbel……. der Street Scambler aus Hinckley. Schon bei den Testtagen hatte ich mich in ihn verknallt und dieses knallen hielt an. Größe, Verarbeitung und alle das drum rum liegen und gefallen mir einfach. Ja und EINFACH ist auch genau das Wort, was ihn zu diesem Superbike macht. Einfach mal Motorrad fahren, einfach mal abschalten, einfach mal auf einer wohligen, nicht übertriebenen Momentenwelle dahingleiten. All der elektronische Schnick Schnack, kann eine drehende Nadel im Cockpit nicht ersetzten. All die Leistung der anderen Maschinen schafft es nicht die Emotionen so wie dieser kleine Kerl in die Hirnsynapsen zu transportieren. Doch am Ende musste auch er gehen und leider wurden Triumph und ich uns über einen passenden Kaufpreis nicht einig, sodass die Königswellen einzogen.

Und damit knalle ich nun das Testbikebuch 2017 zu, wünsche euch allen eine tolle und unfallfreie Saison 2018 und denkt immer daran

Lifeisaride euer Torsten Thimm

Bilder Chris Rausch, Triumph, Gerhard Rudolph, Honda und ich

Triumph Honda Kawasaki Suzuki

4 Kommentare

  1. Hab da mal ne Frage. ttmotorbikeblog gefällt mein Kommentar. Es steht aber drüber: Rudi 20. Dezember 2017 um 17:55
    Dein Kommentar muss noch freigeschaltet werden.

    Wie geht das denn?

    LG aus Krefeld

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    1. Guten Morgen Rudi, um ehrlich zu sein ich hab keine Ahnung wie es funktioniert 😄😄! Ich hab alles genehmigt und freigeschaltet. Aber ich wünsche dir auf jeden Fall schöne Weihnachten 🎄 und alles Gute 🍀 fürs neue Jahr. Schönen Gruß Torsten

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