Anfahrt Nivolet: https://calimoto.com/calimotour/noasca-→-valsavarenche-r-WvZPhbquJA
Pässe gehören zu den schönsten und erlebnisreichsten Verbindungen, die uns der moderne Straßenbau beschert hat. Oft sind sie das Ergebnis vergangener Konflikte und Kriege, manchmal waren sie einfach Handelswege zwischen Ländern, oder sie sind Überreste des römischen Imperiums, die Rom mit seinen Provinzen verbanden. Auf jeden Fall sind sie die Könige der Berge und einer von ihnen ist der Unvollendete oder einfach Colle del Nivolet.
Der Nivolet
Schon lange schwirrte uns der Nivolet im Naturpark Grandparadiso im Kopf herum, denn viele Bilder im Internet zeigen fantastische Ausblicke auf die umliegenden Berge, Seen und eine kleine Straße, die alles miteinander verbindet. Leider, oder zum Glück, je nachdem, wie man es sieht, liegt diese faszinierende Bergwelt etwas abseits der üblichen Motorradrouten und dann ist das Ganze auch noch eine Sackgasse. Dennoch zieht uns der Pass wie ein Magnet an, auch wenn die Anfahrt entlang des Orco-Flusses bis nach Noasca eher unscheinbar verläuft. Viel Natur, viele kleine Ortschaften und nur wenige Kurven sind das Ergebnis bis hierher. Doch was danach kommt, ist jeden Kilometer wert.
Nach der Cascata de Noasca, einem wirklich romantischen Wasserfall, beginnen die ersten engen Kehren den Berg hinauf. Die enger werdende Straße wird hier weiter oben von Wald, Felsen und weiterhin vom Orco begleitet. Mehrere kleine Ortschaften oder auch nur einzelne Häuser liegen rechts und links der Straße, bevor nach Villa und dem vorgelagerten Orcosee der eigentliche Anstieg zum Pass beginnt. 28 Kehren begleiten uns ab hier bis auf 2.612 Meter Höhe, wenn der Unvollendete es so will. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, ist das er es heute nicht will, und so fahren wir erst einmal unvoreingenommen weiter den Berg hinauf und genießen die Aussicht und die sensationelle Natur um uns herum.
Kurve reiht sich an Kurve, eine kurze Gerade an die nächste Spitzkehre, wir haben unseren Spaß, ohne dabei den Blick auf die Straße zu verlieren, auf der die eine oder andere tierische Hinterlassenschaft durchaus zu Problemen führen kann, wenn man sie mit einem der beiden Reifen trifft. Etwas ernüchtert stehen wir kurze Zeit später nach all den Kurven vor einer geschlossenen Schranke und so bleibt der Unvollendete an diesem Nachmittag einige Kilometer vorm Gipfel für uns einfach unvollendet. Nach dieser kleinen Enttäuschung finden wir aber schnell wieder in die Euphorie der Anfahrt zurück, denn was wir hier vor der gewaltigen Staumauer an Natur erleben, kann sich schon sehen lassen. Und außerdem gibt es uns die Möglichkeit wiederzukommen. Denn wer lässt einen Pass schon gerne unvollendet auf seiner Karte zurück?
Zurück geht es für an diesem späten Nachmittag nun nur noch bis nach Noasca, wo wir bereits kurze zeit später eine Unterkunft finden und am Abend ausgiebig die Piemontesische Küche kennenlernen dürfen. Nehmt euch die Zeit auch hierfür.
Geschichte
Zum Schluss noch etwas Geschichte! Der Pass Colle de Nivolet ist streng genommen ein Stichtal mit Sackgasse, denn wenn man die lange Anfahrt weglässt und sich auf die Strecke von Noasca bis zum Gipfel beschränkt, sind es nur knapp 28 Kilometer, die wenige hundert Meter hinter der Passhöhe enden. Der mittelalterliche Saumpfad ist zwar noch sichtbar und man sieht sogar den geplanten Verlauf der Straße, aber wegen des Nationalparks Gran Paradiso hat man glücklicherweise irgendwann auf die Weiterführung der Trasse verzichtet und dieses einzigartige Refugium der Natur überlassen.
Fazit
Unterkünfte gibt es sowohl im Talverlauf bei der Anfahrt wie auch weiter hinten im Stichtal. Wir waren jedenfalls in Noasca sehr gut hier https://hotelspagranparadiso.com/ untergebracht. Das Essen war ausgezeichnet und auch die Unterkunft spricht für sich. Allerdings sollte man das Rauschen eines Wildbaches vertragen, denn der ist weithin hörbar.
Kommen wir wieder, aber natürlich, denn noch ist der Colle del Nivolet für uns unvollendet und das können wir nicht so stehen lassen.
Genießt die Zeit am und ggf. ja auch im Berg und natürlich eure Tour durch ein unvergleichlich schönes Gebiet.
In diesem Sinne #lifeisaride eurer
Torsten Thimm
Passepartout: The Colle del Nivolet (English Version Below) Coordinates: 45° 28′ 49″ N, 7° 8′ 32″ E
The way to the Top: https://calimoto.com/calimotour/noasca-→-valsavarenche-r-WvZPhbquJA
Passes are among the most beautiful and eventful connections that modern road construction has given us. They are often the result of past conflicts and wars, sometimes they were simply trade routes between countries, or they are remnants of the Roman Empire that connected Rome with its provinces. In any case, they are the kings of the mountains and one of them is the Unfinished or simply Colle del Nivolet.
The Nivolet
The Nivolet in the Grandparadiso Nature Park had been buzzing around in our heads for a long time, as many pictures on the internet show fantastic views of the surrounding mountains, lakes and a small road that connects everything. Unfortunately, or fortunately, depending on how you look at it, this fascinating mountain world is a little off the beaten track and the whole thing is also a dead end. Nevertheless, the pass attracts us like a magnet, even if the approach along the Orco River to Noasca is rather inconspicuous. Lots of nature, many small villages and only a few bends are the result up to this point. But what follows is worth every kilometre.
After the Cascata de Noasca, a truly romantic waterfall, the first narrow hairpin bends begin up the mountain. Further up, the road becomes narrower and is accompanied by forest, rocks and the Orco river. Several small villages or even just individual houses lie to the right and left of the road before the actual ascent to the pass begins after Villa and Lake Orco. 28 hairpin bends accompany us from here up to an altitude of 2,612 metres, if the unfinished road is anything to go by. What we don’t know at this point is that he doesn’t want it today, so we continue up the mountain without any preconceptions and enjoy the view and the sensational nature around us.
Bend after bend, one short straight after the next hairpin bend, we have our fun without losing sight of the road, on which the odd animal legacy can cause problems if you hit it with one of your tyres. A short time later, after all the bends, we are somewhat disillusioned to find ourselves in front of a closed barrier and so the unfinished road remains unfinished for us this afternoon a few kilometres before the summit. After this small disappointment, however, we quickly find our way back to the euphoria of the journey, because the nature we experience here in front of the mighty dam wall is something to behold. And it also gives us the opportunity to come back. After all, who likes to leave a pass unfinished on their map?
We now only have to return to Noasca in the late afternoon, where we find accommodation a short time later and get to savour the Piedmontese cuisine in the evening. Take your time for this too.
History
Finally, a bit of history! Strictly speaking, the Colle de Nivolet pass is a dead-end valley, because if you leave out the long journey and limit yourself to the stretch from Noasca to the summit, it is only just under 28 kilometres, ending just a few hundred metres after the top of the pass. The medieval mule track is still visible and you can even see the planned course of the road, but fortunately the Gran Paradiso National Park meant that the route was eventually abandoned and this unique refuge was left to nature.
Conclusion
There is accommodation both in the valley on the approach and further back in the Stichtal valley. In any case, we were very well accommodated in Noasca here https://hotelspagranparadiso.com/. The food was excellent and the accommodation speaks for itself. However, you should be able to tolerate the sound of a torrent, as it can be heard from afar.
We’ll be back, but of course, because the Colle del Nivolet is still unfinished for us and we can’t leave it at that.
Enjoy your time on and possibly in the mountain and of course your tour through an incomparably beautiful area.
With this in mind #lifeisaride yours
Torsten Thimm
TT MotorBike Blog 