Die erste Z des Lebens vergisst man nicht sagt man. Bei mir war es 2018 die Z900 RS. Und ja, sie ist meiner Meinung nach noch immer der schönste Retroklassiker mit vier Zylindern, der gebaut wird.
Die Kawasaki Z900 Modelljahr 2025
Die sportliche Z900 allerdings ist eine ganz andere Nummer, und man merkt bereits auf den ersten Metern, was sie will. Nein, kein Klassiker, sie will es hart und gerne auch ein wenig schmutzig, was sehr gut zu ihrem Image passt. Insgesamt ist das Fahrgefühl der Z ausgeglichen und gerne wie gewünscht auch sportlich orientiert. Hinzu kommt eine ausgezeichnete Handlichkeit gerade auch auf engen Strecken mit flotten Wechselkurven. Der Taunus bot hier beim Testen erstaunlich viele Möglichkeiten und die Z900 konnte einmal mehr zeigen, wo sie am Markt steht. Beim Kurvenräubern sitzt man kompakt mit spitzem Kniewinkel im Bike und hat den aus meiner Sicht etwas zu schmal geratenen Lenker gut in den Händen. Die Schalter sind übersichtlich und logisch angeordnet. In ihrer Mitte wird das neue 5-Zoll-Farb-TFT-Display zum zentralen Blickpunkt des Fahrers bzw. der Fahrerin. Läuft, könnte man sagen, denn neben der über die Rideology-App verfügbaren Turn-by-Turn-Navigation ist das Display voller Funktionen, sehr gut ablesbar und intuitiv über die Armaturen am linken Lenkerende ansteuerbar. Im Gegensatz zum Vorgängermodell hat die Z900 in diesem Bereich an Bedienerfreundlichkeit, Größe und Funktion insgesamt zugelegt.
Allerdings hat sie in puncto Leistung marginal verloren. Auch an ihr gehen die immer skurrileren Abgasnormen nicht einfach so vorüber. Im Jahr 2025 leistet sie 124 PS bei drehfreudigen 9.500 Umdrehungen sowie 97,4 Nm bei 7.700 Umdrehungen. Das ist klar, für den öffentlichen Straßenverkehr vollkommen ausreichend und zaubert dem Fahrer ein Lächeln unter den Helm. Wenn man allerdings zuvor die Ninja 1100 SX gefahren ist, merkt man deutlich, dass man im butterweichen Getriebe der Z900 mehr Schaltvorgänge machen muss, um sie bei Drehzahl, Performance und Laune zu halten.
Ja, und Laune kann sie dann auch ganz ausgezeichnet das steht fest. Bei einer Sitzhöhe von 830 mm bietet der 17-Liter-Tank einen guten Knieschluss und reicht bei einem Verbrauch von 4,8 Litern, um die fahrfertig 213 Kilogramm schwere Maschine gut 350 Kilometer weit zu bringen. Das sind gute Werte, allerdings wird die Reichweite auch vom Popometer des jeweiligen Besitzers beeinflusst. Denn auch wenn das Sitzbrötchen bequem und straff gepolstert ist, hat es eindeutig seine Vorteile, ab und zu mal die Beine durchzustrecken und die Wirbelsäule zu entlasten.
Vorteile in Sachen Sicherheit bietet auch die knallhelle LED-Beleuchtung rundherum, die zudem noch echt schick designed ist. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die umfangreiche Sicherheitsausstattung mit ABS, Kurven-ABS, Traktionskontrolle, Ride-by-Wire und diversen Fahrmodi sowie einem Tempomaten und einem Schaltassi mit Blipperfunktion, der sich am Markt nicht zu verstecken braucht. Letzterer funktioniert wirklich ausgezeichnet, ohne das teigige Gefühl aus früheren Zeiten.
Das Fahrwerk besteht aus einer 41er USD-Gabel und einem horizontal in Back-Link-Position verbauten Monofederbein, welche beide in der Zugstufe und der Federvorspannung eingestellt werden können. Dazu passt der in Grün, Rot oder Schwarz lackierte Gitterrohrrahmen, der in Teilen unter den Verkleidungsteilen hervorlugt. Abgerundet wird das Ganze von einer standhaften Bremsanlage mit einer Vierkolben-Festsattel-Bremszange vorn und zwei 300 mm Scheiben und hinten einem 1 Kolben Sattel und einer 250mm großen Scheibe.
Fazit
Im Rahmen der 50-Jahr-Feier von Kawasaki war die Z900 das dritte Motorrad, das ich gefahren bin. Sie gefällt mir und macht jede Menge Spaß. Die Verarbeitung und Haptik sind gelungen, allerdings stört mich das zentral auf der Lenkerklemmung montierte TFT-Display. Denn auch wenn es eine Turn-by-Turn-Navigation bietet, lässt es nur wenig Spielraum für die Befestigung eines richtigen Navis oder Handys.
Würde ich mir eine Z900 kaufen? Meinem Alter geschuldet eher nein, denn sie ist eher etwas für die jüngeren Semester und da war ja noch ihre wunderschöne, klassische Schwester mit im Rennen, die mein Herz einfach höher schlagen lässt im Vergleich zur Z900.
Die Standardvariante der Z900 wird in Deutschland übrigens ab 9.995 Euro angeboten. Wer mehr haben möchte und sich die SE holt, sollte 11.445 Euro zur Verfügung haben. Natürlich gibt es auch eine A2-Variante der Maschine und jede Menge grünes und andersfarbiges Zubehör zur Individualisierung.
Viel Spaß also dann beim Team Green und beim Testfahren!
Torsten Thimm
‘Technically mature, visually sharpened’ – first ride test Kawasaki Z900
They say you never forget the first Z of your life. For me, it was the Z900 RS in 2018. And yes, in my opinion it is still the most beautiful retro classic with four cylinders ever built.
The Kawasaki Z900 model year 2025
The sporty Z900, however, is a completely different number, and you can tell what it wants from the very first few metres. No, not a classic, it wants it hard and a little dirty, which fits its image very well. Overall, the riding feel of the Z is balanced and, as desired, sportily orientated. It also offers excellent handling, especially on tight stretches of road with fast turns. The Taunus offered an astonishing number of possibilities here during testing and the Z900 was once again able to show where it stands on the market. When cornering, you sit compactly in the bike with a sharp knee angle and have a good grip on the handlebars, which in my opinion are a little too narrow. The switches are clearly and logically arranged. At their centre, the new 5-inch colour TFT display becomes the rider’s central focus. Running, you could say, because in addition to the turn-by-turn navigation available via the Rideology app, the display is full of functions, very easy to read and can be controlled intuitively via the controls at the left end of the handlebars. Compared to the previous model, the Z900 has improved in terms of user-friendliness, size and function in this area.
However, it has lost out marginally in terms of performance. The increasingly bizarre emissions standards have not simply passed it by. In 2025, it produces 124 hp at a lively 9,500 rpm and 97.4 Nm at 7,700 rpm. This is clearly perfectly adequate for public road traffic and puts a smile on the rider’s face. However, if you have previously ridden the Ninja 1100 SX, you will clearly notice that you have to make more gear changes in the Z900’s butter-smooth gearbox to keep it revving, performing and happy.
Yes, and it can also be very good fun, that’s for sure. With a seat height of 830 mm, the 17-litre tank offers good knee clearance and, with a fuel consumption of 4.8 litres, is enough to take the 213-kilogram machine a good 350 kilometres. These are good figures, but the range is also influenced by the owner’s popometer. Even if the seat is comfortable and firmly upholstered, it clearly has its advantages to stretch your legs from time to time and take the strain off your spine.
The bright LED lighting all round, which is also really stylishly designed, also offers advantages in terms of safety. Not forgetting, of course, the extensive safety equipment with ABS, cornering ABS, traction control, ride-by-wire and various riding modes as well as cruise control and a gear ace with blipper function, which has nothing to hide on the market. The latter works really well, without the doughy feeling of earlier times.
The suspension consists of a 41 mm USD fork and a horizontally mounted monoshock in the back-link position, both of which can be adjusted in terms of rebound and spring preload. The green, red or black painted tubular trellis frame, parts of which peek out from under the panelling, is a perfect match. The whole thing is rounded off by a sturdy brake system with a four-piston fixed calliper at the front and two 300 mm discs and a single-piston calliper and a 250 mm disc at the rear.
Conclusion
As part of Kawasaki’s 50th anniversary celebrations, the Z900 was the third motorbike I’ve ridden. I like it and it’s a lot of fun. The workmanship and feel are good, but the TFT display mounted centrally on the handlebar clamp bothers me. Even though it offers turn-by-turn navigation, it leaves little room for mounting a real sat nav or mobile phone.
Would I buy a Z900? Due to my age, no, because it is more for the younger generation and there was also its beautiful, classic sister in the race, which simply makes my heart beat faster compared to the Z900.
Incidentally, the standard version of the Z900 is available in Germany from 9,995 euros. If you want more and get the SE, you should have 11,445 euros at your disposal. Of course, there is also an A2 version of the bike and lots of green and other coloured accessories for customisation.
So have fun with Team Green and test riding!
Torsten Thimm
Fotos by Kawasaki Deutschland und Volker Rost
TT MotorBike Blog 