Royal Enfield Himalayan 450 – Spätsommerliches Abenteuer

Es war einer dieser klaren, goldenen Spätsommertage, an denen der Odenwald in warmem Licht schimmert und man das Gefühl hat, die Welt wolle einem selbst ein Motorradtestgelände schenken. Die Felder waren bereits abgeerntet, die Apfelbäume hingen schwer und an den Waldrändern lag dieser würzige Duft von Laub, Pilzen und Erde. Ein perfekter Tag also, um die neue Royal Enfield Himalayan 450 auf Herz und Nieren zu prüfen und ganz ehrlich: sie hat mich mehr als einmal überrascht.

Der erste Eindruck: Kein SUV ähnlicher Koloss, sondern ein Abenteurer

Als ich vor ihr stand, wirkte sie nicht wie ein einschüchterndes SUV-Monster. Eher wie ein treuer Kumpel, der dich fragt: „Wohin soll’s gehen?“. Schlank, robust, aufgeräumt. Der neue flüssiggekühlte 452-ccm-Single sitzt wie ein kleiner Boxer im Ring, direkt bereit, loszulegen. 40 PS bei rund 8.000 U/min sind zwar kein Grund für einen Adrenalinschock, aber hey dafür verspricht das Drehmoment von knapp 40 Nm bei niedrigen Drehzahlen echten Fahrspaß. Und genau das sollte ich gleich herausfinden.

Start im Tal und durch die kleinen Dörfer

Ich drückte auf den Starter, und sofort meldete sich der Motor mit einem kernigen, aber unaufgeregten Sound. Nicht aufdringlich, sondern so, als wolle er sagen: „Mach dir keine Sorgen, ich halte durch.“ Eben dem Motto der Marke gleich Ride Pure.

Die ersten Kilometer führten mich durch enge Odenwalddörfer, Kopfsteinpflaster, enge Gassen, und vorbei an Rentnern mit Einkaufstaschen. Hier zeigte die Himalayan, dass sie kein nervöses Biest ist. Das Ride-by-Wire reagierte sanft, die Kupplung leichtgängig, und die Sitzposition? Ehrlich gesagt: Ein Gefühl als wäre der Sattel extra für lange Tage gebaut worden. Aufrecht, entspannt, mit gutem Überblick.

Ein älterer Herr mit Schiebermütze blieb stehen, musterte die Maschine und fragte:

„Ist das so eine Indische?“

Ich grinste: „Ja, die Neue Himalayan, aber sie fühlt sich hier im Odenwald schon ziemlich daheim.“

Er nickte anerkennend und stapfte weiter.

Raus aufs Land in die freie Welt

Kaum hatte ich die Dörfer hinter mir gelassen, öffnete sich die Straße. Felder, kleine Wälder, leichte Hügel. Ich drehte den Gasgriff etwas weiter auf, und der Einzylinder zog kräftig durch. Nicht brachial, aber mit einer Ehrlichkeit, die mir gefiel. Vor allem zwischen 3.000 und 6.000 U/min fühlte er sich pudelwohl.

Die Showa-Gabel mit 43 mm Durchmesser und ordentlich Federweg bügelte dabei Bodenwellen glatt, als wären sie gar nicht da. Der Odenwald ist bekannt für kleine, unebene 3D Straßen, und ich dachte sofort, mit diesem Fahrwerk wirst du auch auf Schotter nicht gleich durchgeschüttelt.

Ab in den Wald der kleine Abstecher kann nicht schaden

Neugierig bog ich irgendwann auf einen geschotterten Waldweg ab. Hier begann der Spaß richtig. Die Himalayan fühlte sich in dem Terrain sofort wohl, als hätte sie nur darauf gewartet. Auf losem Untergrund half mir das abschaltbare ABS am Hinterrad, das Heck mal locker kommen zu lassen. Und auch wenn ich kein Enduro-Profi bin verzieh mir die Maschine meine tölpelhaftige Ungenauigkeit.

Eine Gruppe Mountainbiker kam mir entgegen, musterte mich mit skeptischem Blick. Einer rief:

„Das ist aber kein E-Bike!“

Ich lachte zurück: „Stimmt zum Glück denn meine hat unbegrenzt Reichweite, wenn ich tanke!“

Technik, die man spürt und nicht überfrachtet

Royal Enfield hat der Himalayan 450 ein modernes, aber bewusst schlankes Technikpaket spendiert. TFT-Display mit Navigation, mehrere Fahrmodi (Straße, Offroad), USB-C-Anschluss alles da, was man wirklich braucht. Aber zum Glück keine übertriebenen Menüorgien, sondern klare Infos.

Was mir besonders an der Maschine auffiel war. Sie bleibt sich treu. Kein Versuch, mit den „großen Adventure-Schiffen“ mitzuhalten, sondern eher die Rückbesinnung: Ein Motorrad für echte Abenteuer, eben ohne Schnickschnack.

Zurück ins Tal und ein Fazit im Spätsommerlicht

Als die Sonne langsam tiefer stand und die Schatten länger wurden, rollte ich zurück ins Tal. Auf den letzten Kilometern dachte ich darüber nach, was die Himalayan 450 eigentlich ist: kein Kraftprotz, kein Showbike, kein High-Tech-Wunder. Aber sie ist ein ehrlicher Gefährte. Ein Motorrad, das Lust macht, spontan links abzubiegen, wenn da ein Feldweg lockt. Eines, das in seiner Schlichtheit genau das bietet, was viele Menschen sich vom Motorradfahren erträumen. Freiheit, Gelassenheit, ein bisschen Abenteuer und vor allem Spaß.

Und während ich am Ende des Tages den Helm abnahm, war da dieses Gefühl, dass ich im Odenwald eigentlich gar nicht weit vom Himalaya entfernt war. Denn das Abenteuer beginnt nicht erst in Indien oder Tibet. Manchmal reicht ein spätsommerlicher Nachmittag auf einer Himalayan 450, um den Kopf frei zu bekommen und ein bisschen Weltentdecker zu sein.

Royal Enfield Himalayan 450 – Late Summer Adventure in the Odenwald

It was one of those clear golden late summer days when the Odenwald shimmered in warm light and you felt as if the world itself wanted to hand you a motorcycle test track. The fields were already harvested the apple trees heavy with fruit and at the edges of the forest lingered that spicy scent of leaves and earth. A perfect day then to put the new Royal Enfield Himalayan 450 to the test and to be honest she surprised me more than once.

First impression not a colossus but an adventurer

Standing in front of it it didn’t look like an intimidating monster. More like a loyal buddy asking “Where to next” Slim robust uncluttered. The new liquid cooled 452 cc single sits there like a little boxer in the ring ready to go. Forty horsepower at around 8000 rpm won’t send you into an adrenaline rush but with almost 40 Nm of torque at low revs it promises real riding fun. And that’s exactly what I was about to find out.

Starting out in the valley through the villages

I hit the starter and the engine came alive with a throaty but calm sound. Not intrusive more like saying “Don’t worry I’ve got this.”

The first few kilometers led me through narrow Odenwald villages cobblestones tight alleys pensioners with shopping bags. Here the Himalayan showed it wasn’t a jittery beast. The ride by wire throttle responded gently the clutch worked smoothly and the seating position Honestly it felt as if the saddle was built for long days. Upright relaxed with a good view.

An older gentleman with a flat cap stopped looked the bike over and asked

“Is that one of those Indian ones”

I grinned “Yes the new one but it already feels right at home here in the Odenwald.”

He nodded approvingly and shuffled off.

Out into the open countryside

Once I left the villages behind the road opened up. Fields small woods gentle hills. I twisted the throttle a little further and the single pulled with strength. Not brutally but with an honesty I liked. Between 3000 and 6000 rpm it felt especially comfortable.

The 43 mm Showa fork with generous travel ironed out bumps as if they weren’t even there. The Odenwald is known for its uneven backroads and I immediately thought with this suspension gravel won’t shake you up either.

Into the forest a little detour won’t hurt

Curious I eventually turned onto a gravel forest path. That’s when the fun really began. The Himalayan instantly felt at home in that terrain as if it had just been waiting for it. On loose ground the switchable rear ABS helped me let the tail step out a little. And even though I’m no enduro pro the bike forgave every mistake.

A group of mountain bikers came towards me eyeing me skeptically. One called out

“That’s not an e bike”

I laughed back “True but mine has unlimited range as long as I fuel it up”

Technology you can feel not overloaded

Royal Enfield has given the Himalayan 450 a modern but deliberately lean tech package. TFT display with navigation several riding modes Road Offroad USB C port everything you really need. No overwhelming menu jungle just clear information.

What struck me most it stays true to itself. No attempt to compete with the big adventure ships but rather a return to basics a motorcycle for real adventures without the frills.

Back down into the valley and a late summer conclusion

As the sun sank lower and the shadows grew longer I rolled back into the valley. On the last few kilometers I thought about what the Himalayan 450 really is not a powerhouse not a show bike not a high tech wonder. But it’s an honest companion. A bike that makes you want to take that unexpected left turn when a dirt road calls. One that in its simplicity gives you exactly what you dream of in motorcycling freedom ease a touch of adventure.

And as I took off my helmet at the end of the day I felt that in the Odenwald I wasn’t really that far from the Himalayas after all. Because adventure doesn’t only start in India or Tibet. Sometimes a late summer afternoon on a Himalayan 450 is all it takes to clear your head and feel like a bit of an explorer.

Technische Daten – Royal Enfield Himalayan 450

  • Motor: Flüssiggekühlter Einzylinder, 4-Takt, DOHC, 4 Ventile
  • Hubraum: 452 cm³
  • Leistung: ca. 40 PS (29,5 kW) bei 8.000 U/min
  • Drehmoment: ca. 40 Nm bei 5.500 U/min
  • Getriebe: 6-Gang, Kettenantrieb
  • Kraftstoffsystem: Benzineinspritzung, Ride-by-Wire
  • Rahmen: Stahlrohrrahmen, Motor mittragend
  • Fahrwerk vorn: 43 mm USD-Gabel (Showa), 200 mm Federweg
  • Fahrwerk hinten: Zentralfederbein, 200 mm Federweg
  • Bremsen vorn: 320 mm Bremsscheibe, 2-Kolben-Sattel, ABS
  • Bremsen hinten: 270 mm Bremsscheibe, 1-Kolben-Sattel, ABS (abschaltbar hinten)
  • Reifen: 21 Zoll vorn / 17 Zoll hinten
  • Sitzhöhe: 825 mm (optionale niedrige Sitzbank ca. 805 mm)
  • Tankinhalt: 17 Liter
  • Gewicht: ca. 196 kg (fahrfertig)
  • Elektronik: TFT-Farbdisplay mit Navigation, USB-C-Ladeanschluss, Fahrmodi (Straße/Offroad)

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