Shoei, eine Helmmarke, die mich eigentlich schon so lange begleitet, wie ich Motorrad fahre. Bei den Produkten dieses Herstellers konnte ich schon immer die Helme in Größe M kaufen, ohne sie zuvor ein einziges Mal aufgesetzt zu haben, und sie passten. Auch heute funktioniert diese Variante der Helmbeschaffung praktisch immer noch problemlos, nur haben sich die Ausstattungen und Qualitäten der Helme im Vergleich zu früher noch einmal deutlich verändert.
https://www.shoei-europe.com/de/produkte/neotec3/
Shoei Neotec 3
Da liegt sie nun vor mir auf dem Tisch, die geöffnete Verpackung des nagelneuen Neotec 3 und ich halte den edlen, rund 770,00 Euro teuren Kopfschutz im Grasp TC-10 Design in den Händen (in den Grundfarben kostet er ab 669,00 Euro). Ganze 1700 Gramm (mit montiertem Zubehör sollen es sogar 1800 sein) soll er laut Typenschild in Größe M auf die Waage bringen. Auf meiner Waage inklusive Cardo sind es aber nur 1699 Gramm. Tatsache ist, die drei angebotenen Helmschalengrößen XXS-M, L, XL-XXL werden hier wohl nur minimale bis gar keine Abweichungen im Gewicht untereinander haben. Und das ist gut so. Dass Klapphelme insgesamt etwas schwerer sind als Integralhelme, dürfte mittlerweile jedem, der sich damit beschäftigt, zudem bekannt sein. Grundsätzlich ist das Mehr an Mechanik ein ausschlaggebender Punkt, ebenso wie die neue ECE-Norm 22.06, die das Gewicht durch die höhere Sicherheitsstufe noch einmal etwas anhebt. Der nach der alten Norm geprüfte Neotec 2 war im Vergleich noch rund 180 Gramm leichter.
Der Vorteil des neuen Modells ist, dass das Mehrgewicht im Gegensatz zum alten Modell nicht so stark spürbar ist, da Shoei sein Premium-Modell kontinuierlich weiterentwickelt und sehr effizient ausbalanciert hat. Doch nicht nur an der Schale hat sich einiges getan. Auch das Innenleben des Helmes ist nicht auf dem alten Stand geblieben und wurde weiterentwickelt. Erstmals gibt es beim Neotec 3 unterschiedlich dicke Wangenpolster in den Stärken 31, 35 und 39 mm. Diese sind natürlich wie die gesamte Innenausstattung herausnehmbar und waschbar. Die Wangenpolster sorgen noch einmal für eine individuellere Größenanpassung im Wangenbereich und damit auch an die unterschiedlichen Kopfformen. Mit diesem Kniff erweitert Shoei noch einmal das Feld möglicher Neukunden, denen die Passform bisher vielleicht nicht so gut gefallen hat.
Komfort
Neben dem Innenleben des Helms tragen auch die neuen, nochmals optimierten Belüftungen im Kopf- und Kinnbereich zum Tragekomfort bei. Sie sind zweistufig regelbar und versorgen das Helminnere mit reichlich Frischluft. Unterwegs im Herbst und bei Außentemperaturen unter 12 Grad reicht Stufe eins aus, da die Belüftung gerade im oberen Bereich sehr direkt auf der Kopfhaut ankommt. Wem das allerdings an Belüftung noch nicht reicht, der hat zusätzlich die Möglichkeit, das Visier ein Stück weit zu öffnen oder sogar das gesamte Kinnteil hochzuklappen, denn der Shoei ist sowohl als Klapp- als auch als Jethelm zugelassen.
Zum Komfort gehört für mich auch die Geräuschkulisse auf der jeweiligen Maschine. Hier machte der Shoei bei den verschiedenen Testfahrten durchweg eine gute Figur, egal auf welchem Motorrad. Fahr- und Windgeräusche sind im Rahmen dessen, was ich als sehr angenehm empfinde, ohne dass man das Gefühl hat, von der Umgebung abgekapselt zu sein. Farblich hat der Grasp TC-10 übrigens am besten zur neuen BMW R1300 GS im Trophy Design gepasst, da sich die Farben eins zu eins auf Helm und Maschine wiederfinden. Aber natürlich hat Shoei für den Neotec 3 auch noch andere Farben und Designs im Programm, die sich wirklich sehen lassen können. Nimmt man alle Farben und Designs zusammen, so ergeben sich 13 verschiedene Varianten, bei denen sicherlich für jeden etwas dabei ist.
Ausstattung
Neben dem serienmäßigen Pinlock-Visier überzeugt der Helm mit einer großen, leicht bedienbaren Sonnenblende. Insgesamt ist das Sichtfeld im Vergleich zum Vorgänger noch einmal gewachsen und die Bedienung der einzelnen Hebel und Schieber lässt auch mit dicken Handschuhen keine Fragen offen. Der Ratschenverschluß funktioniert natürlich absolut störungsfrei und bietet ebenso wie das Innenpolster Variabilität in Sachen Einstellbarkeit. Natürlich etwas weniger in diesem Fall wie ein Doppel D Verschluss es ermöglicht.
Ja, und dann war da noch das Thema Konnektivität. Manchen wird dieser Begriff direkt auf die Nerven gehen, weil sie beim Motorradfahren ihre Ruhe haben wollen. Anderen Fahrern gefällt die schöne neue Welt und ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich bin nicht einer von denen.
Dank der Shoei Com-Schnittstelle lässt sich das Sena SRL3 Mesh relativ einfach in den Helm integrieren. Auch für die vom System verwendeten Harman/Kardon-Lautsprecher ist genügend Platz vorhanden, nachdem die geräuschreduzierenden Inlays in den dafür vorgesehenen Öffnungen im Helminneren entfernt wurden. Vorteil der Sena-Variante: Alles ist vorbereitet und mit wenigen Klicks schnell erledigt.
Möchte man jedoch ein anderes System wie z.B. das Cardo Packtalk Edge mit JBL-Lautsprechern verbauen, ist mehr Bastelarbeit angesagt. Zumal man bei Shoei wohl der Meinung ist, dass das Mikrofon definitiv rechts und nicht links im Helm sitzen muss. Die Aussparungen dafür sind tatsächlich nur auf der rechten Seite zu finden und somit reicht die Kabellänge des Cardo Schwanenhalses dann nicht aus. Aber mit etwas Geschick und dem nötigen Willen überwindet man auch diese kleine Hürde und hat am Ende feinsten JBL-Sound in Form von Musik und Connectivity im Helm. Und das Beste daran ist, das Cardo sich als Marktführer mittlerweile durch seine spezielle Software auch ganz einfach mit den Kolleginnen und Kollegen verbindet, die lieber das Sena-System fahren möchten. Schöne neue Welt in der wir damit leben.
Fazit
Neben dem Gewicht hat der Shoei Neotec 3 vor allem in allen anderen wichtigen Punkten noch einmal ordentlich zugelegt. Wenn man bei einem Helm von Performance sprechen kann, dann ist diese insgesamt noch einmal gesteigert worden und macht einmal mehr deutlich, wo der Helm auf dem Markt steht. Das sieht man natürlich auch am Preis, der sich im oberen Segment nicht von anderen Herstellern unterscheidet. Für mich persönlich war es am Ende wieder einmal wie immer bei Shoei-Helmen: Größe M bestellt, aufgesetzt und mit einem Lächeln im Gesicht vom Hof gefahren.
In diesem Sinne viel Spaß beim Testen euer Torsten Thimm
Shoei Neotec 3 Next Level of the Popular Flip-Up Helmet
Shoei, a helmet brand that has actually been with me for as long as I’ve been riding motorcycles. With the products of this manufacturer, I have always been able to buy the helmets in size M without having put them on once before, and they fit. Even today, this variant of helmet procurement still works practically without any problems, but the features and qualities of the helmets have changed significantly compared to the past.
https://www.shoei-europe.com/de/produkte/neotec3/
Shoei Neotec 3
There it is now on the table in front of me, the opened packaging of the brand new Neotec 3 and I hold the noble, almost 800.00 Euro expensive head protection in Grasp TC-10 design in my hands. According to the nameplate, it should weigh a whole 1700 grams (with mounted accessories it should even be 1800) in size M. On my scales including Cardo, however, it is only 1699 grams. The fact is, the three offered helmet shell sizes XXS-M, L, XL-XXL will probably have minimal to no deviations in weight from each other. And that’s a good thing. The fact that flip-up helmets are somewhat heavier than full-face helmets should also be known to everyone who deals with them by now. Basically, the extra mechanics are a decisive point, as is the new ECE standard 22.06, which increases the weight slightly due to the higher safety level. In comparison, the Neotec 2, which was tested according to the old standard, was around 180 grams lighter.
The advantage of the new model is that, unlike the old model, the extra weight is not as noticeable, as Shoei has continuously developed its premium model and balanced it very efficiently. But it’s not just the shell that has changed. The inner workings of the helmet have also not remained up to date and have been further developed. For the first time, the Neotec 3 offers cheek pads of different thicknesses in thicknesses of 31, 35 and 39 mm. Of course, like the entire interior, these are removable and washable. The cheek pads once again provide a more individual size adjustment in the cheek area and thus also to the different head shapes. With this trick, Shoei once again expands the field of possible new customers who may not have liked the fit so much so far.
Comfort
In addition to the inner workings of the helmet, the new, further optimized ventilation in the head and chin area also contributes to the wearing comfort. They can be adjusted in two stages and supply the inside of the helmet with plenty of fresh air. On the road in autumn and when outside temperatures are below 12 degrees, level one is sufficient, as the ventilation reaches the scalp very directly, especially in the upper area. However, if that’s not enough ventilation for you, you also have the option of opening the visor a bit or even folding up the entire chin section, because the Shoei is approved as both a flip-up and jet helmet.
For me, comfort also includes the background noise on the respective machine. Here, the Shoei consistently cut a good figure during the various test rides, no matter on which bike. Driving and wind noises are within the bounds of what I find very pleasant, without making you feel like you’re isolated from your surroundings. Incidentally, the Grasp TC-10 was the best match for the new BMW R1300 GS in Trophy Design in terms of colour, as the colours can be found one-to-one on the helmet and machine. But of course, Shoei also has other colors and designs for the Neotec 3 in its range that are really impressive. If you take all the colours and designs together, there are 13 different variants, where there is certainly something for everyone.
Equipment
In addition to the standard Pinlock visor, the helmet impresses with a large, easy-to-use sun visor. Overall, the field of view has grown once again compared to its predecessor and the operation of the individual levers and sliders leaves no questions unanswered, even with thick gloves. The ratchet closure works absolutely trouble-free and, like the inner padding, offers variability in terms of adjustability.
Yes, and then there was the issue of connectivity. For some, this term will get on their nerves because they want to have their peace and quiet while riding a motorcycle. Other riders like the brave new world and I’d be lying if I said I’m not one of them.
Thanks to the Shoei Com interface, the Sena SRL3 Mesh is relatively easy to integrate into the helmet. There is also enough space for the Harman/Kardon speakers used by the system after removing the noise-reducing inlays in the designated openings inside the helmet. The advantage of the Sena variant is that everything is prepared and can be done quickly with just a few clicks.
However, if you want to install another system such as the Cardo Packtalk Edge with JBL speakers, more tinkering is required. Especially since Shoei is probably of the opinion that the microphone definitely has to be on the right and not on the left side of the helmet. The recesses for this can actually only be found on the right side and therefore the cable length of the Cardo gooseneck is not sufficient. But with a little skill and the necessary will, you can overcome even this small hurdle and end up with the finest JBL sound in the form of music and connectivity in your helmet. And the best thing about it is that Cardo, as the market leader, now also easily connects with colleagues who prefer to drive the Sena system through its special software. Brave new world in which we live with it.
Result
In addition to the weight, the Shoei Neotec 3 has gained a lot of weight in all other important points. If you can talk about performance in a helmet, then this has been increased overall and once again makes it clear where the helmet stands on the market. Of course, this can also be seen in the price, which does not differ from other manufacturers in the upper segment. For me personally, it was once again the same as always with Shoei helmets: ordered size M, put on and drove off the farm with a smile on my face.
With this in mind, have fun testing your Torsten Thimm
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