Ein Straßenreifen für Großenduros, klingt erst einmal merkwürdig ja fast schon ungewöhnlich. Doch Michelin hat sich getraut genau dies umzusetzen. Bewusst hat man für BMW GS 1200, KTM 1290 Super Adventure und so gut wie alle anderen Vertreter dieses Segmentes unter 21 Zoll am Vorderrad den Road 5 Trail entwickelt. Eine überaus spannend klingende Alternative zu dem was der Rest des Marktes so anbietet. Aber auf den zweiten Blick auch gar nicht so unlogisch, da der Großteil dieser Maschinen eh nie eine unbefestigte Straße sieht und mit genug Performance für Street only ausgestattet ist.
Michelin Road 5 Trail – Die Technologie im Überblick
Mit dem normalen Road 5 hat Michelin bereits in einigen Tests dieses Jahr überzeugen können. Darum hat man beim Trail einfach das Profil des normalen Road 5 übernommen. Außerdem unverändert ist die verwendete Technologie rund um den Aufbau des Reifen. 2CT und 2CT+, sind hier die Stichworte bei deren Aufbau des Reifens, vorne und hinten mit zwei jeweils unterschiedlichen Gummimischungen gearbeitet wird. Das Besondere dabei ist, dass beim Hinterradreifen mit der 2CT+ Technik, die härtere mittlere Lage des Compound bis unter die weicheren Reifenschultern reicht. Dies bringt gerade in schnellen und engen Kurven eine zusätzliche Stabilität und sorgt so für ordentlichen Fahrspaß beim Kurvenwetzen.
Unterstützt wird dies mit der ebenfalls übernommenen XST Evo Technik, deren Profillamellen ein Reservoir bilden und so den Wasserfilm bei regennasser Fahrbahn aufbrechen und zudem dadurch das Wasser schnell abführen. Diese Kanäle sind außerdem so gestaltet, dass sie sich mit steigender Laufleistung verbreitern, wodurch der Reifen selbst nach 5000 gefahrenen Kilometern bei Nässe noch eine hervorragende Bremsleistung auf Niveau eines neuen Road 4 entwickelt.
Bewusst verzichtet, um so eine bessere Eigendämpfung zu realisieren hat man dagegen beim Road 5 Trail auf die ACT+ Technologie. Die beim Road 5 eingesetzte Technik verleiht dem Reifen an den Flanken noch einmal eine höhere Steifigkeit und Stabilität, welche der Trail aber trotz des Mehrgewichtes der Maschinen nicht zwingend braucht. So zumindest die Theorie beim Vortrag der Michelin verantwortlichen.
Michelin Road 5 Trail – On the Road
Nach der Theorie folgt wie üblich die Praxis auf einer ausgedehnten Tour durch den Pfälzer Wald und das Elsass. Die kurvenreichen und zumeist engen Straßen bieten die perfekte Voraussetzung für die sportliche Ausrichtung des Reifens. So spielerisch leicht zirkeln die Enduros damit um die Radien das einem fast schwindelig wird. Das Handling dabei ist super neutral und beim Bremsen in Schräglage bzw. auch Beschleunigen heraus, erwartet den Fahrer keinerlei böse Überraschung, da der Reifen mit wenig bis gar keinem Aufstellmoment brilliert. Das funktioniert sowohl auf der wassergekühlten GS 1200, als auch auf der alten luftgekühlten Variante. Auch der 800 Tiger (tiefergelegt) kratzt damit lustige Muster in den Asphalt und die 950er Ducati Multistrada wird zum gefürchteten Superbikejäger damit, wenn man das denn möchte. Ähnliches bestätigten mir später auch die Kollegen über die KTM Modelle 1290 Super Adventure und 1090 Adventure, die ich aufgrund ihrer Höhe beim Test sicherheitshalber nicht fuhr.
Das Gesamterlebnis Michelin Road 5 Trail wurde dann später auf der Rückfahrt zum Werk nach Karlsruhe noch positiv untermauert. Geschwindigkeiten über 200Km/h brachten keine der Maschinen aus der Ruhe, sowohl GS als auch die von mir später gefahrene Multistrada lagen stets sauber auf der Straße. Und auch die bekanntermaßen etwas Hochgeschwindigkeitsanfälligen KTM’s überzeugten mit souveränem und stabilem Geradeauslauf.
Michelin Road 5 Trail – Fazit
Michelin hat es mit dem Road 5 Trail geschafft einen Reifen auf die Straße zu bekommen, der aus einer Großenduro ein straßentaugliches Funbike macht. Genau dafür ist er gemacht, denn für alles andere bietet der Hersteller mit dem Anakee 3 (90/10 Straße/Offroad) oder dem für noch intensiveres Fahren auf unbefestigtem Terrain gefertigten Anakee Wild (50/50 Straße/Offroad) die passenden Alternativen an. Für den einen oder anderen vielleicht etwas ungewöhnlich, ist die Tatsache das er auf der 4,5 Zoll Felge der BMW sehr schmal wirkt (170er Breite hat gemessene 164mm). Bei der 5 Zoll Felge der KTM hingegen ist mit 168mm alles wieder wie gewohnt. Das tut aber der Performance keinerlei Abbruch und bietet auch subjektive betrachtet keine Nachteile. Mit einer Laufleistung von rund 7000km hat er zudem einen fairen Gegenwert für den verlangten Preis.
Michelin gibt weiters die Empfehlung heraus mit dem Luftdruck zu variieren und selbst auszuprobieren wie es passt. Je nach eigener Vorliebe und dem Beladungszustand des Bikes liegt der Spielraum am Vorderrad bei 2,3 bis 2,5 Bar, am Hinterrad zwischen 2,5 und 2,9 Bar.
Die lieferbaren Dimensionen 120/70 ZR 19 und 170/60 ZR 17 für 1200 GS und KTM 1290 sind seit letztem Monat (August 2018) erhältlich. Die Dimensionen 110/80 R 19 und 150/70 R 17 gib es bereits seit Anfang des Jahres im Handel.
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In diesem Sinne habt Fahrspaß und denkt dran #LifeisaRide
Euer Torsten Thimm
super reiifen hab ihn auf meiner tiger 900 gt pro montiert bravo michelin
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Das finde ich auch, hab den normalen Road 5 auf meiner R12R 👍🏻🙂
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