Motorradhelme, nicht jeder passt uneingeschränkt auf jeden Kopf und zu jedem Motorrad. Die Herstellernamen sind dabei erst einmal Schall und Rauch denn helfen kann bei der richtigen Wahl nur eins testen, testen und noch mal testen und vor allem dabei das Probefahren auf der eigenen Maschine nicht vergessen. Deswegen ist dieser Text und Test des Shoei Neotec 2 wie übrigens alle Helmtests, die ihr findet nur eine Momentaufnahme dessen, was der jeweilige Tester in diesem Fall also ich mit ihm erlebt habe und nicht das, was ihr unter Umständen erleben würdet, wenn ihr ihn euch kauft.

Shoei Neotec 2
Schon der Erste bereits 2011 vorgestellte Neotec 1 war ein ausgezeichneter Klapphelm, mit umfangreicher Ausstattung und fairem Preis für das Topsegment, in dem er sich befand. Doch wie es so im Leben spielt, ist das Besser des guten Feind und so entschloss man sich bei Shoei den Premiumhelm nach 7 Jahren am Markt, 2018 umfassend zu überarbeiten. Hierzu integrierte man erstmals bei Shoei neben den bereits vom Neotec 1 bekannten Featuren die Möglichkeit einer kompletten Kommunikationslösung abgestimmt auf den Helm. Optional und auf Basis des SENA S20 System entwickelte man das sogenannte SRL (SHOEI Rider System) welches einfach in die dreieckig vorgeformten Felder am Helm eingebaut werden kann. Damit ist der Kommunikation untereinander, aber auch dem Musik hören, telefonieren, oder auch dem Nutzen des Navis keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Alternativ sind aber natürlich auch andere Systeme auf normalem Montageweg möglich, so wie z.B. das von mir genutzte Cardo Pack Talk Bold, das in allen Belangen mindestens genauso gut funktioniert. In Sachen Sicherheit werden mögliche Aufprallenergien beim Neotec 2 optimal von den EPS-Elementen mit verschiedenen Härtegraten absorbiert. Weiters wird durch die AIM-Schale (Advanced Integrated Matrix) aus fünf unterschiedlichen Fiberglas- und organischen Schichten ein Maximum an Stabilität bei gleichzeitig hoher Flexibilität erreicht.
In diesem Bereich fällt einem im Gegensatz zum Neotec 1 direkt die in drei Größen erhältliche und neu gestaltete Helmschale auf. Sie sorgt für eine kompaktere Bauweise des gesamten Helmes und zeigt durch die neu gestalteten Spoiler (Aero Deflectoren), wie sportlich so ein Klapphelm gestaltet werden kann. Ähnlich sieht es mit dem Visier aus. Die flacheren Kanten ergeben eine geänderte Abrisskante im Übergang zwischen Schale und Visier und sorgen so für mehr Ruhe im Helm. Wichtig und zu beachten dabei ist eigentlich nur, dass das Visier auf jeden Fall mit einem (Klick) geschlossen wird, denn sonst so ergaben meine umfassenden Testfahrten auf diversen Maschinen, sorgen Verwirbelungen an der Übergangskante dafür, dass auf Dauer nervende Pfeifgeräusche das Fahren beeinträchtigen. Im Zuge der Überarbeitung des Neotec wurde auch der wichtige Bereich der Belüftung von den Entwicklern noch einmal angefasst, was die Effektivität insgesamt steigerte. Im Kinn- wie auch Kopfbereich sorgen die geöffneten Regler für eine effektive Luftzufuhr und verteilt den Windstrom breit im gesamten Helminneren. Dazu erfüllt der Schieberegler am Kopf, wie auch die Finnen am Kinnbereich noch eine weitere Funktion, nämlich die eines stabilisierenden Spoilers. Das der Neotec über ein integriertes Sonnenvisier und ein Pinlock verfügt, denke ich muss nicht weiters erwähnt werden, denn das sind mittlerweile Standards bei einem guten Touren- und Klapphelm. Komfortzone Innenleben
Auch der Tragekomfort bietet höchstes Niveau. Die 1650 Gramm sind sehr gut ausbalanciert und verteilt und das herausnehmbare und zugleich waschbare Innenfutter wird in verschiedenen Härtestufen von Shoei angeboten. So passt sich der überzogene Urethan-Schaumstoff an die Gesichtsform an und dichtet beim Verschließen des Edelstahl Rastenverschlusses auch nach unten hin sehr effektiv ab. Klappmechanismus
Wie bereits beim Neotec 1, ist der Klappmechanismus des Neotec 2 auch exzentrisch gelagert und mit einer variablen Achse ausgestattet. Das sorgt für einen stets sauberen Verschluss zwischen Schale und Klappteil. Das Kinnteil hat jetzt außerdem einen stärkeren Haltemechanismus bekommen und wird dadurch auch hochgeklappt sicher in seiner Position gehalten. Die zusätzliche zweite, hintere Einrast-Position erfüllt zudem die sogenannte P/J-Doppelhomologation was den Shoei gleichzeitig zum Jet- und Integralhelm werden lässt. Preis Shoei Neotec II
Den Neotec II gibt es mittlerweile im Handel zum Preis ab UVP 529,- EUR in sechs Größenvarianten (XS-XXL), plus sieben Farben und drei Grafik-Varianten. Das SENA System für den Neotec II wird zusätzlich zum Preis von UVP 299,- EUR angeboten. Fazit
Der Shoei Neotec 2 überzeugt qualitativ in der Verarbeitung und der gewählten Materialien, ebenso wie in der Passform und auch in Sachen Lautstärke/Windgeräusche. Das Preisleistungsverhältnis stimmt im Vergleich zu Rest des gehobenen Marktes. Was mir persönlich fehlt, ist der alte Hebel der Shoei’ s um eine Lüfterstellung (1-1,5 Klicks) des Visieres zu erreichen und zu fixieren. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn die Belüftung ist bei geöffneten Klappen in 90% der Fälle perfekt. Sonst kann ich nur jedem raten der sich für einen Klapphelm interessiert den Helm selbst mal Probezufahren und sich sein eigenes Urteil zu bilden.
In diesem Sinne #lifeisaride
Euer Torsten Thimm
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