Motorradtour: Die Pyrenäen Südwestwärts der Sonne entgegen. (English Version Below)

Die Sonne erhebt sich im Osten und taucht die Landschaft vor uns in ein buntes Meer aus roten Farben. Mit ihr erwacht zugleich das tägliche Leben in den Weinbergen vor unserer Unterkunft hier in Moux. Ja denn Holger und seiner Frau in der Maison Las Clauzes www.las-clauzes.de  haben sich hier wirklich ein echtes Kleinod geschaffen. Die Nacht nach der langen Anreise war in den bequemen Betten ausgesprochen ruhig und nach dem Frühstück können wir es kaum noch erwarten die ersten Kilometer dieses scheinbar unerschöpflichen Gebietes unter die Räder zu nehmen.

Tourtag 1 weiter Richtung Südwesten

Holger warnte uns bereits vor Beginn der ersten Tour vor und bat uns es nicht zu übertreiben. Zu viele übermütige Kollegen hatte er schon in den Jahren hier verunfallt aufsammeln müssen. 180 – 200 Kilometer pro Tag sind bei den Temperaturen, den kleinen Straßen und einer angenommenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 40Km’h durchaus genug, um auch noch etwas von der grandiosen Landschaft um einen herum mitzubekommen.

Gesagt, getan der erste Abschnitt führte uns erst einmal zur nächsten Tankstelle und dann weiter nach Taurize, über den Col de l’Homme Mort und nach Albieres. Diese ersten Kilometer ließen schon früh erahnen was uns über die gesamte Reise hin begleiten wird. Ein stetiges Grinsen unter den Helmen und ganz nebenbei auch noch Natur pur ohne zu viel Verkehr auf den Straßen. Wir folgten der sehr quirligen D7 gen Süden, bis wir mit Montalba-le-Chateau den Kehrtpunkt unserer Tour erreichten. Über den Lac de Caramany und mit einer ausgedehnten Mittagspause an seinem Ufer ließen wir die Zeit an uns vorüberziehen, bevor wir den Weg zurück zur Unterkunft antraten. Kleinste 3D-Straßen mit zusätzlichen Buchstaben hinter den für Frankreich normalen Zahlen waren unsere stetigen Wegbegleiter an diesem Nachmittag. Am Abend standen dann nach sehr vielen Kurven gut und gerne 230 Kilometern auf den Uhren unserer Bikes und mir und meinem Hintern war klar, dass ich für solche Touren eine bequemere Maschine brauche als die TRX850.

Kurviger Link zur Tour https://kurv.gr/vNdL6

Tourtag 2 Wasserfall Runde

Rauschendes Wasser für den einen hat es eher eine treibende Wirkung, andere Menschen fühlen sich beim Anblick eines Wasserfalles zutiefst glückselig. Klaus ist einer dieser Menschen und so lag es nahe ihm natürlich eine Freude zu machen und die Fontaine de Fontestorbes in Belesta zu besuchen. Der Weg dorthin ließ uns aber vorerst einmal in die andere Richtung und über den Col de la Garouillière, den Col de l’Homme Mort und weiter im Süden über den Col du Linas rollen. Allesamt keine echt hohen Berge, sondern eher Mittelgebirge aber ummalt von Bergen, Bäumen, Plateaus, hin und wieder einer wachsamen Burg und zudem durchzogen von eben den kleinen Straßen, die sich wie Adern im Körper durch diese Landschaften hindurch ziehen. Ja es machte enorm viel Spaß so zu touren und all das erleben zu können. Klanglich wurde die Szenerie zumindest bei mir immer wieder vom dumpfen Klang der TRX und dem Zwitschern ihrer montierten Flachschiebervergaser untermalt, wenn es an einer der vielen steilen Steinwänden vorbei ging.

Herz was willst du mehr und damit verlief ein sensationeller Tourvormittag, der seinen Mittag am schon genannten Wasserfall fand und uns dank der Hitze dort etwas länger inne halten ließ. Besser hätte das Erlebnis Okzitanien in diesem Moment nicht sein können. Doch irgendwann endet auch die längste Pause und es geht weiter. Nach dem Wasserfall kam zunächst ein Stück Wegstrecke und dann eine Burg. Wenn auch nur von der Distanz, ruhend auf ihrem Berg zu sehen ist Montsegur die letzte Bastion der berühmten Katharer ein toller Anblick, wie übrigens viele der hier im Süden gebauten Festungen. Ein kurzer Blick musste aber hier reichen, bevor unser nächstes Ziel in den Fokus rückte. Die mittelalterliche Stadt Carcassonne.

Die Sonne stand mittlerweile schon tief als wir die Motorräder auf dem Parkplatz vor der Festungsstadt an diesem Nachmittag abstellten. Welch ein gewaltiger Anblick alleine nur schon die Silhouette der Außenmauern darstellte. Und doch war es nur ein Teil, denn der wahre Augenöffner kam im Inneren zum Vorschein. Kleine Gassen, verschlungen zwischen den altertümlichen Häusern. Von der Sonne umleuchtete Plätze, Cafés und Geschäfte, die dazu einluden, diese Stadt einfach in jeder Ecke zu entdecken. Und genau das taten wir, genossen dabei die Kühle des frühen Abends in ihren Mauern verbunden mit den französischen Speisen, die überall feilgeboten wurden. Eins der Highlights dieser Reise, wenn ich heute zurückdenke und für uns alle Mann ein Ort, den man gesehen haben muss. Bereits im Dunkeln kamen wir ziemlich fertig zurück nach Moux, wo wir den Abend auf der Terrasse bei Rotwein und ein paar lustigen Anekdoten am Ausklingen ließen.

Kurviger Link https://kurv.gr/Ve6yW

Tourtag 3 Im Land dazwischen

Nicht Fisch und auch nicht Fleisch so könnte man es auch beschreiben, aber tatsächlich lief uns am dritten Tag die Zeit davon. Für Andorra, was wir gerne gesehen hätten, waren wir zu weit nördlich, für die spanische Grenze reichte es auch nicht ganz, aber was wir erlebten war ein Tourtag mit weiten Blicken und bei der Ankunft in der Unterkunft am Abend eine spürbare Faszination in uns. Vorab und ohne angeben zu wollen, wir machten aus 200km an diesem Tag 400km und die gingen zunächst von Moux über den Col de la Garouillière nach Süden. Weiter am Col du Garavel vorbei nach Planes und zum Viadukt am Pont de Cassagne, wo wir nach einer längeren Pause der N116 bis hoch bis nach Prades folgten. Die Sonne brannte an diesem Tour Nachmittag so richtig heftig am Himmel und eins ums andere Mal hielten wir an einem schattigen Platz, um den Wasserhaushalt in uns aufzufüllen und eine Pause zu machen. Beinahe jedes Mal klickten dabei die Handys und Kameras, wenn die Blick über die freien Flächen der Hochebenen, über die wir fuhren, schweiften oder hinab in die Schluchten fielen, die wir an diesem Tag passierten. Kurz gesagt wir hatten alles was ein Motorradtourerherz erleben möchte und für uns noch ein wenig mehr. Und genau so endete er auch dieser besondere Tag, nach tatsächlichen 400km auf der Uhr mit der untergehenden Sonne hinterm Weinberg von Laz-Clauzes. Holger selbst konnte es an diesem Abend nicht glauben was wir da getrieben hatten, aber er lächelte und insgeheim glaube ich dachte er nur was für verrückte Typen. 😊

Kurviger Link https://kurv.gr/XZKkn

Tourtag 4 Vom Süden nach Norden

Nachdem bedingt durch den langen Fahrtag und den wohlschmeckenden Rotwein die Nachtruhe recht schnell stattgefunden hatte, startete der neue Tag etwas weniger sonnig als die Tage zuvor. Von Moux über Albine folgten wir nördlich der D12E10 bis zu den Seen bei Angles. Die Pause dort fiel recht kurzfristig aus und beschränkte sich auf Fotos und einen Schluck Wasser, bevor wir der D14E10 am See entlang folgten und weiter über Nages in den Norden kamen. Die Zeit verging dabei abermals so schnell, dass uns Holgers Worte immer wieder in den Ohren schallten. Denkt daran 200km sind wie 400km auf normalen Straßen, aber die hatten wir ja tags zuvor geschafft. Nun war diese Tour schon etwas kürzer und bis zum späteren Mittag hatten wir die Hälfte der 325km hinter uns gebracht und noch einiges an Zeit zur Verfügung, bis die Sonne wieder hinter dem Horizont verschwinden würde. Wir nutzten diese Zeit am Lac L’Orb, picknicken dort an der Seeseite und genossen dabei die mittlerweile wieder zurückgekehrte Sonne. Ein schöner Moment für uns denn wir hatten an unserem letzten Tag noch einmal alles richtig gemacht, bevor es am nächsten Morgen wieder zurück in die Heimat ging.

Unsere Tour jedenfalls führte weiter noch ein letztes Mal über die landschaftlich traumhaften Straßen zurück in den Süden an die Unterkunft, wo wir abends all unsere sieben Sachen zusammenpackten, die Mopeds zurück auf die Anhänger luden und am folgenden Morgen wieder zurück in die Heimat aufbrachen.

Kurviger Link https://kurv.gr/pe4ec

Fazit

Die Pyrenäen sind vielschichtig und gewaltig. Selbst der kleine Teil der Midi Pyrenees der uns aufgrund der Erreichbarkeit und festen Buchung für ein paar Tage zur Verfügung stand war schon sensationell. Orte, Städte und vor allem die Landschaften dieser Gegend ziehen sowohl Natur- wie auch Motorradliebhaber in den Bann und lassen jede Menge Freiraum für das individuell eigene Abenteuer. Seit der Reise sind nun schon einige Jahre ins Land gezogen und leider hat bisher kein zweiter Besuch dort unten geklappt. Eine volle Woche ist beinahe schon zu wenig dafür und es lohnt sich unserer Meinung nach mehrere Stationen als Unterkunft zu nutzen, um möglichst viel sehen zu können.

In diesem Sinne genießt eure nächste Reise und bis bald euer

Torsten Thimm

Motorcycle Tour: The Pyrenees Southwestward toward the sun.

The sun rises in the east and bathes the landscape in front of us in a colorful sea of red colors. With it awakens at the same time the daily life in the vineyards in front of our accommodation here in Moux. Yes because Holger and his wife in the Maison Las Clauzes http://www.las-clauzes.de have really created a real gem here. The night after the long journey was extremely quiet in the comfortable beds and after breakfast we can hardly wait to take the first kilometers of this seemingly inexhaustible area under the wheels.

Tour day 1 further to the southwest

Holger warned us already before the beginning of the first tour and asked us not to overdo it. He had already had to pick up too many overconfident colleagues who had had accidents here. 180 – 200 kilometers per day are with the temperatures, the small roads and an assumed average speed of 40Km’h quite enough, in order to get also still something of the terrific landscape around one.

No sooner said than done the first section took us to the next gas station and then on to Taurize, over the Col de l’Homme Mort and to Alibiers. These first kilometers gave us an early indication of what would accompany us throughout the entire trip. A constant grin under the helmets and by the way also still pure nature without too much traffic on the roads. We followed the very lively D7 south until we reached the turning point of our tour with Montalba-le-Chateau. Across Lac de Caramany and with an extended lunch break on its shore, we let time pass us by before we started our way back to our accommodation. Smallest 3D roads with additional letters behind the numbers normal for France were our constant companions on this afternoon. In the evening, after a lot of curves, there were 230 kilometers on the clocks of our bikes and it was clear to me and my butt that I need a more comfortable machine for such tours than the TRX850.

Tour day 2 waterfall round

Rushing water for some it has more of a driving effect, other people feel deeply blissful at the sight of a waterfall. Klaus is one of these people and so it was obvious to make him happy and visit the Fontaine de Fontestorbes in Belesta. The way there let us roll, however, for the time being once in the other direction and over the Col de la Garouillière, the Col de l’Homme Mort and further in the south over the Col du Linas. All of them are not really high mountains, but rather low mountain ranges, but surrounded by mountains, trees, plateaus, now and then a vigilant castle and also crisscrossed by the same small roads that run through these landscapes like veins in the body. Yes, it was enormous fun to tour like this and to be able to experience all this. Sonically the scenery was underlined at least with me again and again by the dull sound of the TRX and the chirping of their mounted flat slide carburetors, if it went past one of the many steep stone walls.

Heart what do you want more and thus passed a sensational tour morning, which found its noon at the already mentioned waterfall and let us pause a little longer thanks to the heat there. The experience of Occitania could not have been better at this moment. But at some point even the longest break ends and it goes on. After the waterfall came first a piece of trail and then a castle. If only from a distance, resting on its mountain to see Montsegur the last bastion of the famous Cathars is a great sight, as, incidentally, many of the fortresses built here in the south. But a quick look here had to suffice before our next destination came into focus. The medieval city of Carcassonne.

The sun was already low when we parked the motorcycles in the parking lot in front of the fortress city this afternoon. What a tremendous sight alone just the silhouette of the outer walls represented. And yet it was only part of it, for the real eye-opener came inside. Small alleys, intertwined between the ancient houses. Squares illuminated by the sun, cafes and stores that invited you to simply discover this city in every corner. And that’s exactly what we did, enjoying the coolness of the early evening within its walls combined with the French food that was hawked everywhere. One of the highlights of this trip when I think back today and for all of us man a place to be seen. Already in the dark we came back to Moux quite finished, where we let the evening on the terrace with red wine and a few funny anecdotes at the end.

Tour day 3 In the land in between

Not fish and also not meat so one could describe it, but actually we ran out of time on the third day. For Andorra, which we would have liked to see, we were too far north, for the Spanish border it was not quite enough, but what we experienced was a tour day with wide views and on arrival at the accommodation in the evening a tangible fascination in us. In advance and without wanting to brag, we made 200km on this day 400km and they went first from Moux over the Col de la Garouillière to the south. Further past the Col du Garavel to Planes and to the viaduct at the Pont de Cassagne, where we followed after a longer break the N116 up to Prades. The sun burned on this tour afternoon so really fierce in the sky and one after the other we stopped at a shady place to fill up the water balance in us and take a break. Almost every time the cell phones and cameras clicked, when the views over the open areas of the plateaus, over which we drove, roved or fell down into the gulches, which we passed on this day. In short we had everything a motorcycle tourer’s heart wants to experience and for us a little more. And that’s exactly how he ended this special day, after actual 400km on the clock with the setting sun behind the vineyard of Laz-Clauzes. Holger himself could not believe it that evening what we had driven there, but he smiled and secretly I think he thought only what crazy guys. 😊

Tour day 4 From the south to the north

After due to the long day of driving and the tasty red wine the night’s rest had taken place quite quickly, the new day started a little less sunny than the days before. From Moux via Albine we followed the D12E10 north to the lakes near Angles. The break there was quite short and limited to photos and a sip of water before we followed the D14E10 along the lake and continued north via Nages. Time passed again so quickly that Holger’s words kept ringing in our ears. Remember 200km is like 400km on normal roads, but we had done that the day before. Now this tour was already a little shorter and until the later noon we had brought half of the 325km behind us and still some time available, until the sun would disappear again behind the horizon. We used this time at Lac L’Orb, picnic there on the lake side and enjoyed the meanwhile returned sun. A nice moment for us because we had done everything right again on our last day before it went back home the next morning.

In any case, our tour continued one last time over the scenic roads back to the south to the accommodation, where we packed up all our seven things in the evening, loaded the mopeds back onto the trailers and set off again the following morning back home.

Conclusion

The Pyrenees are complex and immense. Even the small part of the Midi Pyrenees that was available to us for a few days due to the accessibility and fixed booking was already sensational. Places, cities and especially the landscapes of this area captivate both nature and motorcycle lovers and leave plenty of room for the individual own adventure. Since the trip, a few years have gone by and unfortunately no second visit down there has worked out so far. A full week is almost too little for it and in our opinion it is worthwhile to use several stations as accommodation to be able to see as much as possible.

In this sense enjoy your next trip and see you soon your

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